Unterbodenvorbereitung

Fußbodenschäden im Rahmen von Fußbodensanierungsmaßnahmen durch fehlenden Sachverstand des Auftragnehmers und des Generalunternehmers/-übernehmers

In einem sehr großen Krankenhaus mit angeschlossenem Forschungszentrum hatte der Auftragnehmer über den Generalunternehmer/-übernehmer den Auftrag erhalten, 15.000 m² Fußbodenkonstruktionen zu sanieren.
Bereits an dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass genau 10.000 m² ableitfähige Kunststoff-Bodenbeläge mit Ausgleichsschichten von bis zu 40 mm wieder entfernt werden mussten, weil
·      keine intensiven mechanischen Unterbodenvorbereitungsarbeiten mittels Feinfräsen und Kugelstrahlen stattgefunden haben,
·      alte Verlegewerkstoffsysteme, wie Spachtelmassenschichten und Klebstoffsubstanzen nicht entfernt worden sind,
·      entgegen der Ausschreibung und den allgemein anerkannten Regeln des Fachs ein handelsüblicher Dispersionsvoranstrich zum Einsatz kam,
·      die Ausgleichsmassenschichten, wie Bindemittel Gips und Bindemittel Zement in unterschiedlichen Schichtdicken miteinander aufgetragen bzw. verarbeitet worden sind,
·      aufgrund der Spannungsanhäufungen Hohlleger, einhergehend mit Rissen und Rissmarkierungen innerhalb der Ausgleichsmassenschichten entstanden sind,
·      die Verlegewerkstoffe insgesamt gesehen ein mangelhaftes adhäsives und kohäsives Verhalten aufgewiesen haben.
Eine Vielzahl handwerklicher Fehlleistungen und Leistungen, die nicht den anerkannten Regeln des Fachs entsprochen haben, haben die hier in Rede stehenden Fußbodenschäden verursacht.


genannten Fußbodenschäden waren bereits vorprogrammiert aufgrund der bereits mehrfach genannten mangelhaften Unterbodenvorbereitungsarbeiten und durch den Einsatz von Ausgleichsmassenschichten, die für diesen Verwendungszweck nicht geeignet waren bzw. sind.

Auch die Verlegewerkstoffe, insbesondere ein Dispersionshaftvorstrich eignet sich nicht auf alten Betondecken, alten Verbundestrichkonstruktionen und anderen Untergründen im Bestand, die ja sehr vielschichtig sind.
Reaktionsharz-Vorstrichsysteme sind jedoch nur dann als funktionsfähig einzustufen, wenn sie entsprechend den Vorgaben der Hersteller eingesetzt und verwendet werden, insbesondere nach intensiven mechanischen Unterbodenvorbereitungsarbeiten und entsprechenden Säuberungsmaßnahmen mit einem leistungsfähigen Industriestaubsauger.
In diesem hier in Rede stehenden Projekt wurden auf einer Grundrissfläche von ca. 180 m² bereits 19 Tonnen Ausgleichsmasse eingesetzt, um die entsprechende Egalisierung zu erzielen.
Durch diese bereits mehrfach genannte Fehlleistung des Auftragnehmers entstanden Kosten von über € 900.000,00 ohne Folgekosten mittelbarer und umittelbarer Art bezüglich Unterbrechungsschäden, Absperrmaßnahmen, Malerarbeiten usw.
„Aus Fehlern Anderer lernen“
Es ergibt sich diesbezüglich die Schlussfolgerung:
·      Für Egalisierungsmaßnahmen/Spachtelarbeiten im Rahmen der Renovierung/Sanierung, insbesondere bezüglich Betondeckenkonstruktionen und Verbundestriche sowie anderer Estrichkonstruktionen sind intensive mechanische Unterbodenvorbereitungsarbeiten mittels Feinfräsen und/oder Kugelstrahlen erforderlich;
·      Säuberungsmaßnahmen/Reinigungsmaßnahmen mit einem leistungsfähigen Industriestaubsauger;
·      systembezogene funktionstaugliche Reaktionsharz-Vorstrichsystem, die einerseits verfestigend wirken und andererseits auch für die nachfolgenden Verlegewerkstoffe ein optimales adhäsives und kohäsives Verhalten aufweisen;
·      Ausgleichsschichten/Spachtelschichten, die sich systembezogen für die Verwendungsbereiche insbesondere eignen und vom Hersteller im Rahmen der Produkthaftung freigegeben worden sind;
·      keine zementären Ausgleichsschichten mit gipshaltigen Schichtsystemen untereinander/miteinander verarbeiten (bezüglich des Schichtenaufbaus)
·      selbstverständlich auch Qualitätssicherung durch Fachberater der Verlegewerkstoffhersteller.
Anmerkung:
Ausgleichsschichten in Projekten dieser oder ähnlicher Art werden überwiegend im „Pumpverfahren“ verarbeitet.
Es ist in besonderer Weise darauf zu achten, dass die vom Hersteller/Verlegewerkstoffhersteller empfohlenen Pumpsysteme zum Einsatz kommen (hinsichtlich Verlaufeigenschaften, Konsistenz/Viskosität und Geschwindigkeit = Pumpfördermenge des Mörtels).
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