Begriffserklärungen/Begriffsdefinitionen hinsichtlich Luftqualität in Innenräumen
Adaptation | Empfindlichkeitsanpassung von Sinneszellen oder Sensoren an eine konstante Reizstärke. Vorübergehende Veränderung der Empfindlichkeit eines Sinnesorgans aufgrund ständiger und/oder wiederholter Stimulation/DIN EN 13 725. |
Akzeptanz | Maß für die Zufriedenheit mit einem Umgebungszustand. |
Anosmie | Fehlende Empfindlichkeit gegen Geruchsreize (Geruchsblindheit). Es gibt partielle als auch totale Anosmie. |
Empfundene Intensität | Geruchsintensität, die durch eine trainierte Probandengruppe ermittelt wird. Sie stellt die ermittelte Größe bei Intensitätsmessungen mit einer trainierten Probandengruppe im Vergleich mit einem Maßstab dar. |
Empfundene Luftqualität | Größe zur quantitativen Erfassung der vom Menschen empfundenen Luftqualität. Die empfundene Luftqualität wird mit untrainierten Probanden ermittelt. |
Erkennungsschwelle | Kleinste Geruchsstoffkonzentration, bei der 50% der Probanden den Geruch identifizieren können. |
Geruchsintensität | Stärke eines Geruchseindrucks. |
Geruchsschwellen | Geruchsschwellen beschreiben minimale Konzentrationen eines Geruchsstoffes bei denen der Geruch durch die Mehrheit der Probanden wahrgenommen (Wahrnehmungsschwelle) oder erkannt (Erkennungsschwelle) werden kann. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass bereits geringe Konzentrationen eines flüchtigen organischen Stoffes ausreichen, um beim Menschen Schleimhautreizungen auszulösen. Hiermit wird deutlich, dass die Geruchsschwellen der untersuchten Stoffe um 3 bis 4 Zehnerpotenzen unter den Schwellenkonzentrationen für Schleimhautreizungen in Nase und Augen liegen. Die Geruchsschwelle ist bei bestimmten Personen die kleinste, gerade noch wahrnehmbare Geruchsstoffkonzentration. |
Hedonische Geruchswirkung | Bewertung eines Geruchseindrucks innerhalb der Merkmalspole „äußerst angenehm“ bis „äußerst unangenehm“ |
Raumluftqualität | Die Raumluftqualität umfasst alle nichtthermischen Wirkungen der Raumluft, die Einfluss auf das Wohlbefinden und Gesundheit des Menschen haben. |
Sick Building Syndrom (SBS) | Begriff der gesundheitlichen Beschwerden, die bei Aufenthalt in einem Gebäude auftreten und bei Verlassen des Gebäudes wieder nachlassen oder verschwinden. Bei den Beschwerden handelt es sich u.a. um Kopfschmerzen, Haut- und Augenirritationen, trockene Schleimhäute. Unter dem Begriff „Sick Building Syndrom“ (SBS) werden Störungen des Wohlbefindens und der Behaglichkeit zusammengefasst, die in einem engen Zusammenhang mit dem Aufenthalt in bestimmten Gebäuden stehen.Die meisten Hinweise und Beschwerden sind unspezifischer Natur und treten auch in anderen Lebensbereichen auf, wie z.B. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen; Kopfschmerzen usw. Das SBS ist also in erster Linie nur als ein kollektives Phänomen durch systematische vergleichende Befindungsbefragungen zu identifizieren. |
Wahrnehmungsschwelle | Kleinste Geruchsstoffkonzentration, bei der 50% der Probanden einen Geruch wahrnehmen können. |
Der Einfluss von Feuchte und Temperatur hinsichtlich Geruchswahrnehmung / Geruchsbelästigung |
Die Nase dient im menschlichen Organismus nicht nur zur Wahrnehmung von Geruchsstoffen in der Umwelt, sondern erfüllt auch im Atemapparat wichtige Aufgaben. Dort ist die Nase für die Klimatisierung der Einatemluft, also die Temperierung der Be- und Endfeuchtung sowie für die Reinigung verantwortlich. Dazu dienen die Schleimhäute, mit denen die Nasenhöhle vollständig ausgekleidet ist. Die Geruchsrezeptoren liegen in den Schleimhäuten. Sie verursachen detektieren Geruchsmoleküle, die aus der Luft in die Schleimhaut defuniert werden. Je nach Zustand der Einatemluft werden die Durchblutung und der Wassergehalt der Schleimhaut variiert, wodurch sich ihre Dicke verändert. Diese Schwankungen in der Dicke und der Zusammensetzung der Schleimhaut könnten einen Einfluss auf die Diffusion der Geruchsstoffmoleküle und damit auf die Wahrnehmung von Geruchsstoffen haben. Die Abhängigkeit der Geruchsstoffwahrnehmung vom thermischen Zustand der Luft wurde wissenschaftlich untersucht. Im Gebiet der Heizungs- und Klimatechnik gibt es häufig Probleme mit Pilzen, wenn die Luft in geschlossenen Räumen zu feucht ist. In der Regel sind somit zu geringe Außenluftraten gekoppelt mit Wärmebrücken die Ursache für das Wachstum von Pilzen. Das Reich der Pilze umfasst eine große Formenvielfalt von mehr als 120.000 Arten. Die „Eukaryontische Zelle“ der Pilze ähnelt ihrem Aufbau mehr den Pflanzen, als den Bakterien, obwohl sie vollkommen Kohlenstoffheterotroph ist. Von den Bakterien unterscheiden sich Pilze durch das Vorkommen eines echten Zellkerns. Besondere Hinweise Auf den ersten Blick betrachtet, fühlt sich ein Besteller durchaus im Recht, wenn er von der Möglichkeit der Mietminderung und/oder von seinem Einbehaltungsrecht / Leistungsverweigerungsrecht Gebrauch macht, weil die Bodenbeläge, insbesondere die Fußbodenkonstruktion eine penetrante Geruchsentwicklung aufweisen bzw. aufweist, die über den Eigengeruch (der üblicherweise „ertragen“ werden muss) hinausgeht. Was ist denn nun als normale Geruchsentwicklung oder „typischer“ Eigengeruch einer Fußbodenkonstruktion/Bodenbelagebene zu bezeichnen, und wo fängt eine Geruchsbelästigung an? Die Vielschichtigkeit dieser Problematik ist mit Sicherheit nicht mit einem kurzen Kernsatz oder einer galanten Definition zu beantworten. Sinn und Zweck dieses Fachbeitrages ist weiterhin, dass die selbstverständlich auch weiterhin subjektiv bleibenden Geruchswahrnehmungen nicht im Rahmen einer von Verbraucherorganisationen „geschürten Hysterie“ überbewertet werden. Selbstverständlich dürfen Bodenbeläge –gleich welcher Art- in Innenräumen die für den dauernden Aufenthalt für Menschen bestimmt sind bzw. dienen, keine bis zur Schleimhaut reizende oder Ekel erregenden Geruchsentwicklungen und/oder Ausdünstungen, die Augen tränen; Kopfschmerzen usw. verursachen, aufweisen. Doch gibt es andererseits auch Situationen, wo global die Pauschalverurteilung vorgenommen wird, dass Übelkeit und Erbrechen, das apathisches Verhalten eines Haustieres oder der Umstand das ein Papagei von der Stange fällt, auf den neu verlegten Bodenbelag zurückzuführen ist. Die Bandbreite der Geruchswahrnehmung geht von einem angenehmen / stimulierenden Empfinden (bzw. durch ein Parfum usw.) über den durchaus realistischen umgangssprachlichen Ausdruck „…den oder die kann ich nicht riechen“, d.h. über die unterbewusst vorgenommene Beurteilung der spezifischen Ausdünstungen einer Person bis hin zu Geruchsbelästigungen, die zu einer Überreizung der in den Nasenhöhlen konzentrierten Geruchszellen führt. Während die Menschen einerseits den morgendlichen Kaffeeduft als angenehm klassifizieren, werden die Geruchssensoren unseres Riechorganes „Nase“ jedoch überstrapaziert, wenn man sich beispielsweise in einer Kaffeerösterei aufhält, die dort vorhandene Konzentration der Kaffeedüfte als unangenehm empfunden. Viele Menschen meinen, dass im Leben Hören, Sehen, Schmecken viel wichtiger ist, als das Riechen. Die Rolle des Riechens wird häufig von einer Vielzahl von Personen weit unterschätzt. Dabei ist unsere Nase nicht nur besser als ihr Ruf; sie macht auch das Leben wirklich „lebenswerter“. Wissenschaftler/Forscher haben herausgefunden, dass wir den Geruchssinn zum Wohlfühlen so nötig wie die Luft zum Atmen brauchen. Obwohl riechen etwas fundamental Wichtiges in unserem Leben ist, wusste bislang nur „Einer“ ganz genau Bescheid, wie wir Düfte wahrnehmen, und zwar die Nase selbst. Das wir mittlerweile dennoch eine ganz Menge über die Macht der Düfte und unser olfaktorisches Wahrnehmungsvermögen erfahren haben, ist vor allem der guten Nase zu verdanken. Viele Menschen können zwar sehr gut riechen, doch es gelingt Ihnen oft nicht die Gerüche dann auch beim Namen zu nennen. Entweder fallen Ihnen die bekannten Bezeichnungen für den duftenden Gegenstand nicht ein oder sie haben nie gelernt einen bestimmten Duft auf den richtigen Nenner zu bringen. |